Weitra: Wie ein Projekt, das sich mit der Vergangenheit eines alten Handelsweges beschäftigt, neue Wege zum Nachbarn schaffen konnte.

Zwei hochspannende Vorträge über einen alten Handelsweg, der das Waldviertel mit Südböhmen über 800 Jahre verbunden hat, schlossen das Projekt „Weg der Begegnung“ mit Ende November ab. Exkursionen und Schulausflüge über die Grenze, ein Workshop für Volksschulkinder direkt an der Grenze, sowie ein zweitägiges Mittelalterfest im Sommer, das in Weitra, Nové Hrady, Heinrichs und Pyhrabruck mit großer Begeisterung vom Publikum aufgenommen wurde, waren die weiteren Aktivitäten dieser Initiative der Gemeinden Nové Hrady, Weitra und Unserfrau-Altweitra. Fortsetzung folgt!

Im Bild: Brigitte Temper-Samhaber (ILD – Projektmanagement), Stadtrat Patrick Layr (Gemeinde Weitra), die Vortragenden Jíří Österreicher und Wolfgang Katzenschlager, Bürgermeister Otmar Kovar (Unserfrau-Altweitra).

Am 30. November endete das Projekt „Weg der Begegnung“, das in Zusammenarbeit der drei Gemeinden Nové Hrady, Weitra und Unserfrau-Altweitra im Rahmen des Programmes Interreg als EU gefördertes Kleinprojekt mit der NoeReg realisiert werden konnte. Für die gesamte Umsetzung sorgte das Team von ILD Temper-Samhaber aus Weitra.


Den Abschluss am 20. 11. bildete die Vortragsveranstaltung mit Dr. Wolfgang Katzenschlager und seinem tschechischen Historikerkollegen Dr. Jíří Österreicher im stimmigen Ambiente des vollbesetzten Auhofs in Weitra.

 

Katzenschlager zeigte anhand historischer Quellen die Geschichte der Handelsverbindungen vom Waldviertel nach Südböhmen. Mit profunder Kenntnis und ansteckender Begeisterung konnte er die „Zwettler Bärenhaut“ und Urkunden, wie die bedeutende von 1321, die erstmals das Braurecht der Stadt dokumentiert, dem faszinierten Publikum nahebringen. „Heute werden Umfahrungsstraßen gebaut, damals versuchte man den gesamten Handelsverkehr durch die Stadt zu bringen, was Weitra zur bedeutenden mittelalterlichen Handelsstadt aufsteigen ließ. Wie lange man auf diesen Weg, den mittelalterlichen „Böhmsteig“, Bezug genommen hat, lassen der Km-Stein in Tiefenbach oder der „Gränz“-Stein in Pyhrabruck noch heute erkennen.“

Jíří Österreicher zeigte anhand von alten Landkarten und Handschriften den möglichen weiteren Verlauf des Weges in Südböhmen: von Stropnitz/Stropnice und dem erst später entstandenen Nové Hrady nach Doudleby/Teindles, noch vor der Gründung der Stadt Budweis. Herrschaftsgrenzen waren wichtiger wie Sprachgrenzen.

Der Abend zeigte ausgehend von der Geschichte, wie eine Region von grenzüberschreitendem Austausch und Zusammenleben profitieren kann und unabhängig von nationalen Grenzen ein lebendiger Begegnungsraum sein kann.
Auch die anderen Aktivitäten in diesem Projekt konnte vielen Menschen die Nachbarregion nahebringen und gerade mit dem zweitägigen Mittelalterfest eine originelle, heitere Begegnungsmöglichkeit schaffen.

An weiteren gemeinsamen Aktionen der Nachbarstädte Nové Hrady und Weitra wird bereits gearbeitet und zwei Kleinprojekte zur Förderung eingereicht.

Informationen-Fotos: Thomas Samhaber, Agentur für Regionalentwicklung, 3970 Weitra, Rathausplatz 4, Homeoffice: 3971 Harmanschlag 38, +43(0) 664 150 53 48, www.ild.cc