Gmünd:Trendwende am Arbeitsmarkt gelungen, strukturelle Probleme bleiben.
„Mit einem kräftigen Wirtschaftswachstum im Rücken steigen die Beschäftigten- und sinken die Arbeitslosenzahlen“, so die erfreuliche Bilanz des Geschäftsstellenleiters des Arbeitsmarktservice (AMS) Gmünd, Gerhard Ableidinger zum abgelaufenen Arbeitsmarktjahr 2017.
Steigende Arbeitskräftenachfrage führte zu mehr Arbeitsaufnahmen aus der Arbeitslosigkeit und zu einem kräftigen Plus bei den Stellenbesetzungen. Trotz der erfreulichen Trendwende, die am Arbeitsmarkt 2017 im Bezirk Gmünd gelungen ist, gibt es aber weiterhin strukturelle Probleme: Personen der Generation 50+ bzw. mit gesundheitlichen Einschränkungen laufen weiterhin Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden bzw. zu bleiben. Knapp 30 Prozent der AMS-KundInnen wird bereits ein Jahr und länger vom AMS Gmünd betreut. „Ohne unsere Unterstützung finden diese Menschen kaum Anschluss an das Erwerbsleben“, erklärt AMS-Chef Gerhard Ableidinger.
Saisonarbeitslosigkeit hat voll eingesetzt, trotzdem Rückgang um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr:
Wie erwartet, hat im abgelaufenen Monat Dezember die Arbeitslosigkeit im Bezirk Gmünd saisonbedingt stark zugenommen. Ende Dezember 2017 waren beim AMS Gmünd 1.932 Personen, davon 735 Frauen (Dezember 2016: 847) und 1.197 Männer (1.303), arbeitslos gemeldet, um 547 (oder 39,5 Prozent) mehr als im Vormonat aber um 218 (oder 10,1 Prozent) weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit haben sowohl Frauen (-13,2 Prozent) als auch Männer (-8,1 Prozent) profitiert. Die in diesem Indikator nicht enthaltene Zahl der Arbeitslosen in Schulungen des AMS ist im Vergleich zum Vorjahr um 79 (oder 49,1 Prozent) auf insgesamt 240 gestiegen. Somit waren Ende Dezember 2017 in Summe 2.172 Personen beim AMS Gmünd vorgemerkt (Ende Dezember 2016: 2.311 Personen).
Erfreulich ist wiederum, dass sowohl die Jugendarbeitslosigkeit sehr deutlich um fast 30 Prozent als auch die Altersarbeitslosigkeit um 3,6 Prozent gesenkt werden konnte.
Von den insgesamt 1.932 Vorgemerkten haben 655, also rund ein Drittel, wieder eine konkrete Einstellungszusage für die kommenden Monate. „In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Textil- (+4 oder 18,2 Prozent) sowie Gesundheitsberufen (+4 oder 6,2 Prozent)“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger. Ein erwähnenswerter Rückgang war in den Handels- (-49 oder -25,3 Prozent), Hilfs- (-39 oder -11,5 Prozent) Bau- (-38 oder -10,4 Prozent) sowie Metall-/Elektroberufen (-33 oder -17,1 Prozent) zu verzeichnen.
Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 12,5 Prozent über dem NÖ-Durchschnitt von 10,0 Prozent.
Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 669 Jobsuchende neu arbeitslos, um 129 oder 16,2 Prozent weniger als im Dezember 2016. In 171 Fällen (-37 oder -17,8 Prozent) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 60 Personen mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, drei sind in eine Schulung eingetreten und 108 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe, etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.
Stellenangebot über dem Niveau des Vorjahres:
Mit Ende Dezember waren 66 offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet. Gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres bedeutet dies ein Plus von 29 Stellen (78,4 Prozent). Im abgelaufenen Monat wurden 58 Stellen vom AMS Gmünd geworben und gleichzeitig 33 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Dauer bis der Besetzung der gemeldeten Stelle betrug im Durchschnitt 43 Tage.