Schrems: Das inspirierende ‚Gesamtkunstwerk‘ vereint Natur, Kunst und schöne Produkte zu einer wohltuenden Einheit
Das Kunstmuseum Waldviertel hat mit seinem ambitionierten Programm seit Jahren einen bedeutenden Stellenwert in der Kulturszene Niederösterreichs übernommen. Der Begriff ‚Gesamtkunstwerk‘, beschreibt diesen künstlerischen Ort am treffendsten, denn er ist beseelt durch das komplexe Werk der beiden Künstler Heide und Makis Warlamis. Auf gesamt 12.000m² verschmelzen Architektur, Kunst und die stetig wachsende Natur zu einem harmonischen Ganzen. Ganz besonders im Skulpturenpark mit seinen rätselhaften steinernen Plätze, großen Skulpturen, Objekten und poetischen Texten. Das inspirierende Ambiente regt auch an die eigene Kreativität zu entdecken. Dafür bietet das Museum ausreichende Möglichkeiten in den Workshops für Kinder und Erwachsene, die in die Welt der Kreativität und Kunst einführen. Viele künstlerische Geheimnisse erfährt man bei den Führungen, Vorträgen und Lesungen. Laufende Ausstellungen in anderen Ländern schaffen zusätzlich das internationale Flair, das im ganzen Haus spürbar ist. Im großen IDEA Museumsshop (www.ideashop.at) fließen Ideen und Kunst in eine große Produktwelt ein, die das Zuhause verzaubern. Im Vorfeld kann man sich über die vielen Aktivitäten des Museums online umfassend informieren.
Auch 2021 überrascht das Museum mit vielfältigen Ausstellungen. Zur traditionellen Jahresausstellung kommen zwei Sonderausstellungen hinzu, eine im Frühjahr und eine weitere im Herbst:
Jahresausstellung 20. März 2021 – 16. Jänner 2022
ANALOG – Österreichische und Internationale Keramik der 1980er-Jahre aus der Sammlung des Kunstmuseums Waldviertel
Die beeindruckende Ausstellung basiert auf der 400 Werke und 80 nationale und internationale Künstler umfassenden Sammlung der legendären „Österreichischen Galerie für Keramik“, die Heide Warlamis in den 80er Jahren im Zentrum von Wien gegründet und geleitet hatte. Ziel und Anspruch der ambitionierten Galerie war es, der aufstrebenden zeitgenössischen Kunst der Keramik eine Plattform zu geben und sowohl nationale als auch internationale Strömungen sichtbar zu machen. Aus heutiger Sicht ist diese Sammlung ein seltenes Zeugnis eines eindrucksvollen künstlerischen Zeitabschnitts, der bis heute nachwirkt.
Spannend präsentiert die Schau im Kunstmuseum Werkbeispiele namhafter Keramiker aus vielen Ländern Europas, sowie aus Nord- und Südamerika und Japan, darunter Highlights von Kurt Ohnsorg oder Kiki Kogelnik, sowie Arbeiten namhafter Keramiker aus Deutschland, Tschechien, Ungarn, Belgien, Holland, Dänemark, England, Mexiko und den USA und Beispiele junger Designer aus Österreich.
Der breite Querschnitt gibt einen Einblick in die große Vielfalt an handwerklichen Techniken, neuen Ausdrucksformen und Strömungen, die sich in dieser Dekade des vorigen Jahrhunderts entwickelt hatten, wie Heide Warlamis 1984 im Katalog „Zeitgenössische Keramik in Österreich“ schreibt:
„Die Leitlinien der Leistungen der 80er Jahre deuten auf konzeptionelle Dimensionen hin und zeigen den Trend von den traditionellen Klischees weg zu aktuellen Kunstrichtungen zu gelangen, vom Environment bis zum plastischen Gebrauchsgegenstand…“
Der Begriff ‚Analog‘ steht für die Gegenüberstellung zur heutigen Welt des ‚Digitalen‘ und verweist auf jene Zeit, in der in nachvollziehbaren Arbeitsprozessen reale Materie geformt und verwandelt wurde. „Gerade die keramische Kunst spricht im Besonderen eine globale tiefenökologische Sprache, die die Welt als integrales Ganzes sieht, der die Verbundenheit des Menschen mit der Erde regelrecht eingebrannt ist“, so Kurator B. Antoni-Bubestinger.
Sonderausstellung 20. März 2021 – 31. August 2021
DIALOG -Werkschau von Eleonore Hettl und Wilhelm Kollar
Eleonore Hettl und Wilhelm Kollar sind Vollblutkünstler, die ein umfangreiches malerisches Werk geschaffen haben. Ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen sind sie stets treu geblieben und gehen dennoch seit mehr als drei Jahrzehnten gemeinsame Wege.
Die Ausstellung DIALOG zeigt einen spannenden Überblick über die Arbeiten des Künstlerpaares mit dem Versuch im ‚Dialog‘ Gegenüberstellungen und Gemeinsamkeiten zu orten. „Auch wenn sie als Künstlerpersönlichkeiten ihre Arbeiten sorgfältig auseinanderhalten, lässt sich der Dialog, eine Wechselbeziehung, gewollt oder ungewollt, ein gegenseitiges Beeinflussen gar nicht vermeiden ….“ sagt Kurator B. Antoni-Bubestinger
Die außergewöhnliche Konzeption der Ausstellung baut auf dem Dialogprinzip auf. Durch flexible Stellwände, die auch die Besucher*innen bewegen können, ist es möglich stets neue Bezugspunkte und Dialogpunkte auszumachen. Auf diese Weise entstehen sowohl für die Besucher*innen als auch für die Künstler selbst neue Eindrücke und Sichtweisen. Das Dialogkonzept ermöglicht den Gästen sich aktiv, in spielerischer Weise mit den Werken zu beschäftigen und ihnen so viel näher zu kommen als durch bloße Betrachtung.
Das Kunstmuseum Waldviertel gemeinnützige GmbH, Mühlgasse 7a, 3943 Schrems
T: 02853/72888, E: info@daskunstmuseum.at,
W: www.daskunstmuseum.at
Geöffnet Ende März bis Mitte Jänner. Details bitte der Webseite entnehmen.
Fotos und Texte unter: www.daskunstmuseum.at