Gmünd: Wie in praktisch allen Lebensbereichen bestimmte ab März 2020 die Corona-Pandemie alle Bereiche der Rotkreuz-Arbeit.

Seit März werden die Sanitäterinnen und Sanitäter der Rot-Kreuz-Dienststellen Gmünd, Heidenreichstein und Schrems praktisch täglich mehrmals zu Einsätzen mit Corona-Verdacht oder Heimtransporten von Corona-Patienten gerufen. Das bedeutet bei jedem Einsatz verstärkte Hygienemaßnahmen wie Schutzkleidung und umfangreiche Fahrzeugdesinfektion.

Während des ersten Lockdowns im Frühjahr kam es gleichzeitig zu starken Rückgang der Krankentransporte, weil der Routinebetrieb in den Spitälern und bei den Fachärzten massiv eingeschränkt wurde. So ist auch die Gesamtanzahl der Rettungs- und Sanitätseinsätze im Jahr 2020 um etwa 5 Prozent auf 15.307 zurückgegangen, während sich der Aufwand für Sanitäts- und Hygienematerial verdreifacht hat.

Insgesamt wurden mit den 17 Einsatzfahrzeugen 867.259 Kilometer zurückgelegt und 105.511 Stunden Dienst im Rettungs- und Sanitätseinsatzdienst geleistet. 2020 gab es insgesamt 1.013 Notarzteinsätze. Zu 937 Primäreinsätzen bei akuten Notfällen kamen 76 Sekundärtransporte (Überstellungstransporte mit Notarztbegleitung von Krankenhaus zu Krankenhaus) hinzu.

Seit Beginn der Pandemie wird durch das Rote Kreuz auch nahezu täglich ein mobiler Corona-Tester mit einem Fahrzeug gestellt. Diese mobilen Tester sind für die Probenabnahmen von behördlich angeordneten Testungen bei den Menschen zu Hause zuständig.

Der 2019 eingeführte Dienst des Bezirkseinsatzleiters stand fast durchgehend in Bereitschaft, um die Rettungsmannschaften bei schwierigen Einsätzen vor Ort zu unterstützen. Aufgabe des Bezirkseinsatzleiters ist es, sich um alle organisatorischen Anforderungen, wie zum Beispiel die Abstimmung mit anderen Einsatzorganisationen oder die laufende Lageberichterstattung zu kümmern.

Fast alle Blutspendeaktionen fanden unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen wie geplant statt. Bei 16 Terminen konnten 2.165 Spender_innen gezählt werden.

Bei der Jugendarbeit an den Ortsstellen Heidenreichstein und Schrems konnten nur wenige Präsenztermine abgehalten werden. Auch der Kursbetrieb war stark eingeschränkt. Sowohl Erste-Hilfe-Kurse als auch Fortbildungen für die eigenen Mitarbeiter_innen konnten nur zu Jahresbeginn und im Sommer abgehalten werden.

Auch im Bereich Gesundheits- und Sozialen Dienste gab es massive coronabedingte Einschnitte. Die Dienstleistungen Seniorentreff und Betreutes Reisen konnten überhaupt nicht angeboten werden.

Der Henry Laden in der Meridian-Passage musste während der Lockdowns geschlossen bleiben. Die Team Österreich Tafel war bis auf zwei Samstage immer in Betrieb. Die Ausgabe musste jedoch umgestellt werden. So werden die Lebensmittel „vorpaketiert“ an die Bezugsberechtigen ausgegeben.

Auch im Bereich der Krisenintervention gab es coronabedingt deutliche Einschränkungen. Während des ersten Lockdowns konnten Einsätze nur durch telefonische Betreuung abgewickelt werden. Die 8 Mitarbeiter_innen wurden zu 22 Einsätzen alarmiert. Einsatzschwerpunkt war die Betreuung von Angehörigen nach plötzlichen Todesfällen.

Auf 170 gestiegen ist die Anzahl der Personen die die Rufhilfe – das Notruftelefon des Roten Kreuzes – in Anspruch nehmen. Seit heuer gibt es das Notruftelefon auch für unterwegs als mobile GPS-Variante. Sehr beliebt ist auch die Rotkreuzdose, die in den Kühlschrank gestellt wird und die notwendigen Informationen zu Vorerkrankungen und verschriebenen Medikamenten enthält.

83 Klienten nutzen das Angebot des Pflegebettverleihs. Im Regelfall wird das Pflegebett kurzfristig von geschulten RK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgestellt.

„Das letzte Jahr war für die Mitarbeiter_innen ein sehr herausforderndes. Wir als Rotes Kreuz tragen an vorderster Front dazu bei, die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. Ich bedanke mich bei all unseren Mitarbeiter_innen, die in dieser schwierigen Zeit das Rote Kreuz in den vielen Leistungsbereichen die wir anbieten unterstützen. Mit diesem gemeinsamen Kraftakt zeigen wir den Menschen auch in dieser schwierigen Zeit, dass wir für Sie da sind, wenn Sie unsere Hilfe benötigen.“, so Bezirksstellenleiter Mag. Klaus Rosenmayer abschließend.


Markus Hobiger
Bezirksstelle Gmünd
Bezirksstellengeschäftsführer
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