Litschau: Die vierte Ausgabe vom Theaterfestival HIN & WEG. Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung ging am 22. August mit der für das Festival speziell gestalteten „Wassamusik“ der Linzer Band Stelzhamma zu mitternächtlicher Stunde zu Ende.
Davor hatte die Voraufführung von „Heldenplätze“ von Calle Fuhr mit Gerti Drassl den fulminanten theatralischen Schlusspunkt unter 10 Tage Theatererleben gesetzt. Für die über 130 Veranstaltungen wurden fast 5000 Karten verkauft. Unter den 42 Theateraufführungen, szenischen Lesungen und „Sonderprojekten“ gab es acht Uraufführungen.
Festivalgründer Zeno Stanek: „Im vierten Festivaljahr ist deutlich zu spüren, dass das Theaterfestival HIN & WEG dabei ist, einen festen Platz im Kulturleben Österreichs zu erobern. Wir haben 600 Karten mehr als im Vorjahr verkauft, ein Viertel der Veranstaltungen war so gut wie ausverkauft, alle anderen gut bis sehr gut ausgelastet. In Zukunft wollen wir noch mehr auf speziell für HIN & WEG konzipierte Formate setzen – so wie heuer bei Theater kollekTief, dessen Mitglieder schon ein Monat vor Festivalstart ihre Performance „der traum“ in vor Ort zu entwickeln begannen. Für mich persönlich spannend ist die oft sehr gelungene Verbindung von Sprache, Musik und Technik, deren Ergebnis zu dem führt, was wir bei HIN & WEG erreichen wollen: Gute Geschichten erzählen, emotional berühren, die Menschen zum Gespräch und zur Auseinandersetzung mit wichtigen Themen anregen.“
WEB_DSC2674 der traum (c) Karl Satzinger
Mit „der traum“ nach Dostojewski gestaltete kollekTief eine berührende theatrale Wanderung durch eine leer stehende Wohnung über der Alten Tankstelle am Stadtplatz © HIN & WEG_Karl Satzinger
Vom Horror-Wurm zu Konrad Bayer – ein paar Highlights
Beispielhaft für die Bandbreite des Festivals seien hier genannt:
· die vielgestaltige Präsenz der unverzichtbaren Schlagzeugerin Maria Petrova als Musikerin in Residence sowie von Dramatiker in Residence Calle Fuhr, der mit der Uraufführung seines Eröffnungsmonologs „Finale“, der szenischen Lesung seines Stücks „All das Ungesagte“ mit AntoN Widauer und der bejubelten Voraufführung von „Heldenplätze“ mit Gerti Drassl einen stimmigen dramaturgischen Bogen über das Festival spannte;
· die berührende theatrale Installation „der traum“ von theatergruppe kollekTief nach einer Erzählung von Dostojewski für jeweils nur sieben Zuschauer*innen in einer leer stehenden Wohnung;
· das höchst unterhaltsame und zugleich so punktgenau seine Charaktere zeichnende Puppenspiel „Parterre Akrobaten“ vom Schubert Theater Wien rund um eine fiktive Begegnung von Kurt Schwitters mit H. C. Artmann;
· das Gastspiel von Gledališče DELA / Theatre WORKS aus Slowenien, das das Festival mit „The Worm“, einem drastisch-gruseligen „Horror-Puppenspiel“, und „MOŽ! sitz mit mir“, der Geschichte eines einsamen alten Mannes, um faszinierendes Figurentheater bereicherte;
· „Die Fellner Lesung“ des Instituts für Medien, Politik und Theater von Felix Hafner, die für kontroversielle Diskussionen über die Rolle von skrupellosen Medienmanagern sorgte;
· die Fritzi Wartenberg-Personale, die mit der Wiederaufnahme von „Gib mir ein F“, der szenischen Lesung ihres neuesten Stücks „Wer nimmt den Tod in den Arm, wenn er nachts Angst hat“ und der Uraufführung von „Bei aller Liebe – jetzt wird gefotzt!“ die Bandbreite der jungen Regisseurin zeigte;
· die szenischen Lesungen, beispielsweise „Tür Nummer 13“ von Nikola Jaritz-Rudle, umgesetzt von Maeve Metelka, Jasha Eliah Deppe, Laura Talenti und David Rothe von der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin oder „Idioten lieben“ von Peter Neugschwentner, szenisch eingerichtet von Kollektiv wohingenau;
· die musiktheatralischen Vorstellungen „Die Maschine“ von Paul Skrepek und Andreas Platzer und der Konrad Bayer-Abend „Chansons und kosmisches Geknalle“ von Johanna Orsini, Paul Skrepek, Marie Orsini-Rosenberg und Emily Stewart, die zu Hits beim Publikum wurden.
Naturgemäß wären viele Highlights mehr zu nennen. Nicht zu vergessen die Gesprächsformate von der Teelöffel-Lounge mit Katharina Stemberger und Christa Schwertsik über Bernhard Fellingers Matineen bis zu den Feuergesprächen, die ausverkauften Küchenlesungen, die Theatervorstellungen für Kinder und last but not least die von Ernst Molden kuratierte Konzertreihe. – Der Fotopool im Presseservice gibt Eindrücke von fast allen gezeigten Produktionen wider.
Bitte vormerken:
Das 5. Theaterfestival HIN & WEG. Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung findet von 12. bis 21. August 2022 statt.
content&event
Montecuccoli-Prammer-Scholz GesbR
Ihr Team für Veranstaltungen und PR
Säulengasse 10, 1090 Wien
Tel: 0699 – 190 383 92
scholz@content-event.at
www.content-event.at