Rosenburg-Mold: Bei der Information rund um die geplante Modernisierung des historischen Kraftwerks Rosenburg hat die EVN etwas Neues ausprobiert: Parallel zur öffentlichen Auflage der Projektunterlagen im Rahmen der „Umweltverträglichkeitsprüfung“ wurde direkt am Kraftwerksstandort ein Info-Büro eingerichtet.

Fünf Wochen lange konnten sich Interessierte vor Ort über das Modernisierungs-Projekt informieren, Fragen stellen und mit den anwesenden Experten diskutieren. Rund 200 Besucherinnen und Besucher sind dieser Einladung gefolgt.

EVN Projektleiter Martin Scharsching blickt auf viele spannende Gespräche zurück: „Unsere Idee, den Menschen abseits der technischen Unterlagen und Gutachten einen konkreten Einblick in unsere Pläne zu geben, ist aus meiner Sicht voll und ganz aufgegangen. Es macht einen Unterschied, ob man nur theoretisch von einem Projekt hört oder sich vor Ort ein Bild machen kann.“

Bei den Gesprächen zeigte sich, dass viele Menschen ganz persönliche Erinnerungen mit dem Standort verbinden: Seien es Kraftwerksbesuche in der Schulzeit, vergangene Urlaube mit der Familie oder Familienmitglieder, die am Standort selbst gearbeitet haben.

Ein Rosenburger kehrte nach mehr als drei Jahrzehnten zum Ort seiner Kindheit zurück. Er war gerade auf einer Fahrradtour durch das Kamptal und erzählte im breiten Schweizer Dialekt über seine Kindheit neben dem Kraftwerk und die Wege, die ihn beruflich schließlich in die Schweiz geführt haben.

Sehr gefreut hat sich Martin Scharsching natürlich über die vielen positiven Rückmeldungen zum Projekt. Aber auch die Gespräche mit skeptischen Menschen behält er in positiver Erinnerung:

„Man hatte bei allen Besucherinnen und Besuchern eine sehr enge Verbindung mit diesem speziellen Ort gespürt. Das sind wichtige Rückmeldungen für uns als Projektbetreiber. Zu meinen Highlights zählten jene Gespräche, bei denen ich besorgte Menschen durch konkrete Informationen beruhigen konnte“.

Zum Projekt: Die EVN plant eine Modernisierung des historischen Kraftwerks Rosenburg, das seit 1907 Strom für die Region erzeugt. 2002 wurde die alte Wehranlage bei einem Hochwasser größtenteils zerstört und danach provisorisch erneuert. Auch die alten Turbinen, Generatoren und Anlagenteile erreichen nun bald das Ende ihrer Lebenszeit und müssen ersetzt werden.

Durch das eingereichte Projekt könnten rund 2.400 Haushalte – und damit doppelt so viele Kundinnen und Kunden wie jetzt – mit ökologischem Strom aus der Region versorgt werden.

Das Projekt wurde im Sommer 2017 zur „Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)“ eingereicht. Am 15. Juni 2018 endete die „öffentliche Auflage“ der Projektunterlagen auf den Gemeindeämtern von Rosenburg, Alternburg und Gars/Kamp. Der nächste Schritt ist die öffentliche Genehmigungsverhandlung, die voraussichtlich Endes dieses Jahres stattfinden wird.

Ziel der EVN ist ein behutsamer und konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien. Dazu zählt neben der Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse auch die Wasserkraft. Im Wasserkraftbereich liegt die Strategie vor allem in der Revitalisierung und Modernisierung bestehender Wasserkraftwerke, wie dem historischen Kraftwerk Rosenburg. Die Kleinwasserkraftwerke der EVN erzeugen Öko-Strom für rund 37.000 niederösterreichische Haushalte.

Informationen: Mag. Stefan Zach MAS, Leiter Information und Kommunikation, EVN Konzern, EVN AG, Fotocredit: © EVN, Antal, www.evn.at