Krems: museumkrems und Stadtarchiv sammeln Objekte und Geschichten aus der Krise

Die Kremserinnen und Kremser sind eingeladen, Stadtgeschichte zu schreiben. Objekte aus der Zeit der Coronakrise sollen auch in die Sammlungen der Stadt Eingang finden.

Was werden unsere Nachkommen über das, was wir jetzt gerade durchleben, in den Geschichtsbüchern lesen? Welche historische Dimension wird die Coronakrise rückblickend einnehmen? Antworten auf diese Fragen gibt es jetzt noch keine. Was wir jetzt tun können ist, die aktuellen Ereignisse dokumentieren, zum Beispiel mit Gegenständen aus allen möglichen Lebensbereichen und Fotos davon als stille Zeitzeugen.

Museum und Archiv als Dokumentationszentrum der Pandemie
kremskultur startet deshalb einen Aufruf an alle, die in Krems leben, lernen oder arbeiten und ihren Beitrag zur Dokumentation leisten möchten: „Schicken Sie Fotos von Gegenständen und Dokumente, die für Sie persönlich für die derzeitige Ausnahmesituation stehen und schreiben Sie ein kurzes Statement dazu“, sagt Kulturamtsleiter Gregor Kremser. „Das könnte zum Beispiel ein speziell gestalteter Mund-Nasenschutz sein, das Körbchen, in dem Sie ihren Nachbarn, die das Haus nicht verlassen dürfen, die Einkäufe vor die Tür stellen oder auch die Ergebnisse aus dem Home-Learning“, so Sabine Laz, operative Leiterin des museumkrems und der Sammlungen.

Die Fotos werden über die Topothek Krems (http://krems.topothek.at ) und über die Medienkanäle der Stadt Krems (www.krems.at , www.museumkrems.at , facebook/krems.at usw.) veröffentlicht. Unter dem Suchbegriff „Corona“ finden sich in der Topothek bereits einige dieser Dokumente.
„In einem weiteren Schritt planen wir eine spezielle Sammlung zur Coronakrise. Als Basis dafür dienen unter anderem die Fotos von Objekten, die uns die Kremserinnen und Kremser zur Verfügung stellen. Aus diesen wollen wir besonders interessante Objekte herausfiltern“, erklärt Kremser, der sich schon im Vorfeld für die rege Mitarbeit bedankt.

Fotos bitte an krems@topothek.at  senden. Mit der Zusendung ist Ihre Einwilligung für die Veröffentlichung verbunden. Im Hinblick auf die Sammlung werden die ExpertInnen von kremskultur mit den jeweiligen Eigentümern zu einem späteren Zeitpunkt Kontakt aufnehmen.

Gedächtnis der Kulturstadt Krems
Sowohl das museumkrems als auch das Stadtarchiv sind das Gedächtnis der Stadt. Die hier gesammelten und präsentierten Objekte und Dokumente beleuchten die Stadtgeschichte unter den unterschiedlichsten Aspekten, dazu zählen unter anderem auch Seuchen und Pandemien.


Ein Beispiel für so ein Dokument ist etwa der Rosenkranz mit Pestamulett aus dem Jahr 1534*), der in der Ausstellung Wem gehört die Stadt? Krems und Stein gestalten im 16. Jh. im museumkrems zu sehen ist. Die Topothek Krems ist das digitale Archiv bzw. der visuelle Wissensspeicher der Stadt, den die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fotobeiträgen mitgestalten können.

*) Rosenkränze waren seit dem Spätmittelalter weit verbreiteter und galten auch als Zeugnis der persönlichen Frömmigkeit. Anhänger an den Gebetsketten zeigten individuell verehrte Heilige und Wallfahrtsorte oder sollten Unheil abwehren. Das Amulett zeigt ein Tau-Kreuz und die Anrufung von Gott und Heiligen und diente wohl vor allem zur Pestabwehr.
Wegen der Corona-Maßnahmen ist ein Ausstellungsrundgang derzeit nur virtuell möglich, und zwar hier: www.museumkrems.at  (Startbutton direkt auf der Startseite)

Foto: Rosenkranz mit Pestamulett aus 1534 (museumkrems, Inv.-Nr. HI 210), © Gregor Kremser

Rückfragen: Ursula Altmann, Tel. 02732/801-227, Stabstelle Stadtkommunikation, Marketing und Sales Obere Landstraße 4, 3500 Krems, Tel.:+43 (0)2732/801-223, www.krems.gv.at