Krems: Gräueltaten rund um die Justizanstalt Stein jähren sich zum 76. Mal
Am 6. und 15. April 1945 ereigneten sich in der Strafanstalt Stein und in der Umgebung die größten Massaker, die zu Kriegsende stattgefunden haben. Mehr als 400 Menschen wurden damals ermordet. Die Stadt gedenkt jährlich der Gräueltaten von damals. Wegen der Pandemie findet dieses Gedenken heuer virtuell statt.
Am 6. April 1945 hatte der Direktor der Strafanstalt Stein wegen des nahenden Kriegsendes die Häftlinge entlassen. Doch für einen Teil der Aufseher war dies unhaltbar. Die Entlassung wurde als Häftlingsrevolte denunziert. SS, SA und Wehrmachten ermordeten in der Folge 386 Häftlinge – in der Anstalt und danach in der Umgebung. Unter den Wachebeamten gab es sowohl Täter als auch Opfer. Der Direktor der Anstalt gehörte zu den Opfern. Die NS-Vernichtungswut fand am 15. April ihre Fortsetzung: 44 Widerstandskämpfer, die zum Tode verurteilt waren, aber in Wien nicht hingerichtet werden konnten, wurden nach ihrem Fußweg nach Stein in der Strafanstalt hingerichtet.
Wegen der Pandemie kann dieses Jahr keine Gedenkveranstaltung stattfinden. Bürgermeister Dr. Reinhard Resch wendet sich mit einer Videobotschaft (gedreht vor der Gedenktafel zu den Massakern von Stein) an die Öffentlichkeit. Die BotschafterInnen von Griechenland, der kroatischen und der tschechischen Republik gedachten mit schriftlichen Stellungnahmen.
Link zum Video: https://youtu.be/aA1mcB4h0sw (Bürgermeister Dr. Reinhard Resch im Gedenken an die Massaker von Stein)
Foto: Bürgermeister Dr. Reinhard Resch gedenkt der Massaker von Stein © Stadt Krems,
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