Krems: Eine große Retrospektive des im Mai verstorbenen dänischen Malers und Bilderhauers Per Kirkeby und die Ausstellung Kontext(e) der französischen Künstlerin Perrine Lacroix wurden am 24.11.2018 in der Kunsthalle Krems eröffnet.
Die beiden Ausstellungen sind bis 10.02.2019 zu sehen. Unter den vielen Gästen fanden sich auch die Witwe Per Kirkebys Mari Anne Duus-Jørgensen und die Künstlerin Perrine Lacroix sowie zahlreiche Künstler/innen, etwa Martha Jungwirth, Tobias Pils, Eva Schlegel, Ernst Skrika u.v.m.
Florian Steininger: „Geplant war eine umfassende Ausstellung zum 80. Geburtstag von Per Kirkeby in der Kunsthalle Krems. Leider ist der Künstler im Mai verstorben. Nun gedenken wir mit dieser Schau einem ganz großen Säulenheiligen der zeitgenössischen Kunst.“ Kirkeby ist bekannt für seine großformatigen Landschaftsbilder aus den 1980er-Jahren. In der Kunsthalle Krems werden diesen auch Bronzeskulpturen gegenübergestellt. Ein besonderer Fokus der Ausstellung liegt auf den bisher wenig gezeigten Übermalungen fremder Bilder und den Masonitarbeiten – kritzelige Zeichnungen auf Holztafeln.
Der renommierte Kunsthistoriker Robert Fleck, der Kirkeby 1994 persönlich begegnet ist, erinnert sich in seiner Rede: „Als Künstler strahlte Per Kirkeby eine besondere Klarheit, eine sehr große Bescheidenheit und zugleich eine Vision aus.“ Fleck gratulierte Steininger zu seiner „so gewichtigen Museumsausstellung. Es ist eine ganz ungewöhnliche Ausstellung von Per Kirkeby mit zentralen Malereien und Masonitarbeiten aus den 1980er-Jahren, Zeichnungen, die sich auf die Skulpturen beziehen, und einem sehr überraschenden Teil mit Übermalungen, an denen man auch sieht, welchen Humor Per Kirkeby hatte.“ Der dänische Botschafter René R. Dinesen schätzte die Würdigung des Künstlers in der Kunsthalle Krems: „Es ist sehr traurig, dass Per Kirkeby nicht selbst hier sein kann. Hier sind aber mehrere seiner wichtigsten Kunstwerke und damit sein Geist, den wir heute Abend ehren.“
Passend zum Thema Dänemark wurde in der Kunsthalle Krems für die Vorweihnachtszeit ein Pop-Up-Store mit skandinavischem Design initiiert. Mit Käse von Savencia Fromage & Dairy Österreich, Wein von SALOMON UNDHOF und French-Pop von DJ Sebastian Brauneis wurde der Eröffnungsabend französisch gehalten, stammt doch Perrine Lacroix aus Lyon. Erstmals präsentiert die Kunsthalle Krems eine Position aus dem internationalen Austauschprogramm AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich. Im April 2017 und einen Monat vor Ausstellungsbeginn war Lacroix in Krems zu Gast. Sie ist damit eine von etwa 50 Künstler/innen, die jährlich ein AIR-Stipendium erhalten, seit 2000 waren es insgesamt 799 Künstler/innen, Musiker/innen, Architekt/innen und Literat/innen aus 70 Ländern der ganzen Welt.
Im Bild von links: Julia Flunger-Schulz (Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems), René R. Dinesen (Botschafter und ständiger Vertreter Dänemarks) mit Gattin, Florian Steininger (künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems), Perrine Lacroix (Künstlerin der Ausstellung), Mari Anne Duus-Jørgensen (Witwe von Per Kirkeby), Andreas Hoffer (Kurator der Kunsthalle Krems), Helmut Mayer (Stadtrat Krems), Robert Fleck (Kunstakademie Düsseldorf)
Die Ausstellung Kontext(e) zeigt Rauminstallationen, Objekte, Fotos und Videos sowie eine Wandarbeit im Kremser Stadtpark von Perrine Lacroix. Die Arbeiten haben Bezüge zur Stadt Krems und seiner Geschichte. Andreas Hoffer kuratierte die Ausstellung und erklärte: „Die Ausstellung von Perrine Lacroix entstand prozesshaft während des letzten Monats direkt vor Ort und für die Räume der Kunsthalle Krems.“ Jacques-Pierre Gougeon, Kulturrat der französischen Botschaft und Direktor des französischen Kulturinstituts, freute sich, dass mit Perrine Lacroix eine Künstlerin gezeigt wird, die sich auch in Frankreich bereits einen Namen gemacht hat. Lacroix führt am ersten Ausstellungstag, 25.11.2018, um 10.30 Uhr gemeinsam mit Andreas Hoffer im Rahmen der Reihe KUNST, Kaffee & Kipferl durch die Ausstellung.
Lukas Mandl, Mitglied des europäischen Parlaments, bestellte die Grußworte der Landeshauptfrau von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner und betonte auch den internationalen Stellenwert der Kunsthalle Krems: „In Krems wirken heute Persönlichkeiten und Künstler/innen aus drei Nationen
Im Bild von links: René R. Dinesen mit Gattin, Florian Steininger und Lukas Mandl, Mitglied des europäischen Parlaments in Vertretung von Johanna Mikl-Leitner
Informationen: Angelika Starkl, Presse und Kommunikation, Kunstmeile Krems, Fotos: © APA / Ludwig Schedl, www.kunstmeile.at