Krems: Am Seil – Ausverkaufte Lesung mit Erich Hackl und Zeitzeugin Lucia Heilman
Lesung und gleichzeitig bewegender Zeitzeugenbericht in der ausverkauften Dominikanerkirche: Erich Hackl und Lucia Heilman zogen 190 BesucherInnen in ihren Bann.
Wie der Kunsthandwerker Reinhold Duschka in der Zeit des Naziterrors in Wien zwei Menschenleben rettete und wie es ihm gelang, zwei Jüdinnen vier Jahre lang in seiner Werkstatt zu verstecken. Diese Geschichte hat der österreichische Autor Erich Hackl in seinem Buch Am Seil. Eine Heldengeschichte niedergeschrieben.
Diese Geschichte stand auch im Zentrum der Lesung, zu der die Stadtbücherei & Mediathek Krems geladen hatte. Gemeinsam zeichneten der Autor und Lucia Heilman, die überlebende Protagonistin des Buches, ein sehr bewegendes Bild der Ereignisse, die sich in Wien zur Zeit des Nazi-Regimes zugetragen haben. Vor allem die persönlichen Schilderungen der damals Elfjährigen über das Versteckt-Sein machte das Publikum sehr betroffen.
Schüler-Wettbewerb zum Thema Erinnerungskultur: Die Lesung war eine Kooperation mit dem Verein erinnern.at, der sich für die Aufarbeitung der jüngeren österreichischen Geschichte engagiert , und der Volkshochschule Krems. Für die rund 70 anwesenden Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Kremser Schulen bot sich die einmalige Gelegenheit, direkt Fragen an den Autor und die Protagonistin zum Thema zu richten.
In diesem Zusammenhang betonte Kulturamtsleiter MMag. Gregor Kremser die große Bedeutung von aktiver Erinnerungsarbeit für das Verständnis der Gegenwart und zukünftiger Entwicklungen. „Uns liegt viel daran, dass sich junge Menschen mit Zeitgeschichte befassen. Deshalb laden wir auch die Kremser Schülerinnen ud Schüler ein, sich auch in ihren vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten mit der jüngeren Geschichte unserer Stadt auseinanderzusetzen“, wies er auf den jährlich ausgeschriebenen Wettbewerb an Kremser Schulen hin.
Die Einreichfrist für aktuelle Arbeiten läuft übrigens noch bis Anfang Mai. Die Anerkennungspreise sind mit 300 und 150 Euro dotiert. Einreichungen an zeitgeschichte@krems.gv.at. Bisher prämierte Arbeiten können unter http://www.krems.gv.at/Bildung eingesehen werden.
Im Bild von links: Gregor Kremser, Doris Denk, Stadtrat Helmut Mayer, Zeitzeugin und Protagonistin Dr. Lucia Heilman, Autor Erich Hackl, Bücherei-Leiterin Brigitte Svejcar). © Evi Weiß für Stadt Krems
Informationen: Ursula Altmann, Stadt Krems