Zwettl: Das kräftige Wirtschaftswachstum sorgt in allen niederösterreichischen Bezirken weiterhin für rückläufige Arbeitslosenzahlen.

Mit 17,1% verzeichnet der Bezirk Zwettl nach Waidhofen/Ybbs (minus 21,6%) den zweitgrößten Rückgang in Niederösterreich. Ende August waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl 695 Personen, davon 354 Frauen (Vorjahr: 441) und 341 Männer (Vorjahr: 397), arbeitslos gemeldet. Das sind im Vergleich zum letzten Jahr um 143 Jobsuchende (oder minus 17,1%) weniger. Darüber hinaus nutzen im Moment 124 Personen (Vorjahr: 150) diverse Schulungsprogramme des AMS. Sie verbessern ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen und erhöhen dadurch ihre Chancen am Arbeitsmarkt.

Weniger Jobsuchende in allen Alterskategorien: Von der Hochkonjunktur profitieren Frauen wie Männer in allen Alterskategorien. Die Jugendarbeitslosigkeit (Alterskategorie unter 25 Jahre) ist im Vergleich zum Vorjahres-August um 32,8% (minus 45 Betroffene) zurückgegangen. Sogar für die 50-Plus-Generation haben sich die Jobchancen deutlich verbessert. Die Altersarbeitslosigkeit liegt um 24 Personen (oder minus 8%) unter dem Vorjahreswert und auch die Langzeitarbeitslosigkeit konnte um 39 Personen (minus 28,1%) gesenkt werden. „Die günstige Konjunktur in Kombination mit den Förderungsinitiativen des AMS sind die entscheidenden Faktoren für diese positive Entwicklung. Trotzdem sind derzeit knapp 40% der Jobsuchenden – das sind 275 Personen – über 50 Jahre. Daher bleibt diese Personengruppe weiter im Fokus unserer Vermittlungsaktivitäten“, erklärt Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer.

Fachkräftemangel führt zu Umsatzeinbußen:

„Die Wirtschaft floriert! Viele heimische Unternehmen sind mit Aufträgen gut versorgt und würden sogar zusätzliches Personal einstellen. Allerdings sind beim AMS Fachkräfte mit den gewünschten Qualifikationen oft nicht vorgemerkt. Einige Betriebe klagen bereits über Umsatzeinbußen, weil sie teilweise Aufträge aufgrund des Fachkräftemangels nicht annehmen können“, berichtet Kurt Steinbauer.

Mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten versucht man beim AMS gegenzusteuern. „Allerdings nimmt die Ausbildung zu Fachkräften Zeit in Anspruch, egal ob sie in den Unternehmen oder in Kurseinrichtungen ausgebildet werden“, betont Steinbauer.

Die starke Arbeitskräftenachfrage lässt sich anhand der Zahlen gut nachvollziehen: Ende August sind beim AMS Zwettl 284 Stellen gemeldet, um 122 oder 75,3% mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Darüber hinaus sind beim AMS im Moment 58 freie Lehrstellen ausgeschrieben (plus 23,4%), denen 13 Lehrstellensuchende (minus 50%) gegenüberstehen. Obwohl die Stellen- und Lehrstellenbesetzung zunehmend schwieriger wird, empfiehlt Steinbauer die Stellen trotzdem beim AMS zu melden.

„Wir veröffentlichen die Stellen im eJobroom und sorgen somit für Transparenz am Arbeitsmarkt. Vielleicht nutzen Waldviertlerinnen und Waldviertler, die seinerzeit mangels freier Jobs abgewandert sind, die Möglichkeit wieder in ihrer früheren Heimat beruflich neu durchzustarten“, so Steinbauer.

Informationen: Kurt Steinbauer, Geschäftsstellenleiter, AMS-Zwettl, www.ams.at/noe