Schweiggers: Mit einem großen Festakt würdigten die Franziskanerinnen in ihrem Mutterhaus ihre Profess-Jubilarin Sr. Elvira Reuberger, die seit 50 Jahren dem Orden angehört (Goldene Profess) und aus Schweiggers kommt.

Bei der Profess binden sich die Ordensfrauen an die Gemeinschaft und legen die Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit ab. Mit der Schulschwestern feierten Weihbischof Anton Leichtfried, ihre Verwandten sowie die Priester Pater Albert Filzwieser und Franz Kaiser. Generaloberin Sr. Franziska Bruckner würdigte ihre Mitschwestern für ihr jahrzehntelanges segensreiches Wirken.

Sr. Elvira kam 1948 in Schweiggers als 4. von 10 Kindern in Mannshalm, Pfarre Schweiggers, zur Welt. Nach verschiedenen Stationen war sie jahrelang als Lehrerin in Zwettl tätig. Von 1985 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2010 war sie Direktorin der Privathauptschule, bis 2001 gleichzeitig Leiterin der Privatvolksschule in Zwettl. 2001 wurde ihr für ihren „ausgezeichneten Einsatz“ als Pädagogin der Titel Oberschulrätin verliehen.

Die Aus- und Weiterbildung war ihr persönlich immer ein Anliegen. Seit ihrer Ausbildung zur Begleiterin von Exerzitien im Alltag bietet sie die Möglichkeit, Menschen zu einem intensiven geistlichen Leben hinzuführen. Von 2001 bis 2010 war sie Konventoberin in Zwettl, 2016 wählten ihre Mitschwestern sie zur Generalvikarin, als zur Stellvertrerin der Generaloberin. Jetzt übernahm sie auch die Funktion der Mitbegleiterin der jungen Ordensmitglieder im deutschsprachigen Raum.

Niederlassungen der Franziskanerinnen gibt es neben Amstetten auch in Hainstetten (Viehdorf), Langenlois, St. Pölten, Waidhofen/Ybbs und Zwettl, 50 Franziskanerinnen wirken dort. In Amstetten blickt der Konvent auf eine fruchtbare Zeit zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen die Schwestern wieder in den Schulen, Kindergärten, Horten und Internaten zu arbeiten und ermöglichten so Tausenden eine gute Bildung.

* Weihbischof Leichtfried: frühe Verwurzelung in Gott hilft später im Leben.
Ausgehend vom Frühling und seiner Fülle an grünenden und blühenden Pflanzen verwies Weihbischof Leichtfried in seiner Predigt darauf, dass jedes Gewächs, jeder Baum gut verwurzelt sein müsse, damit der Lebenssaft fließen und damit Früchte reifen können. Dieses Geschehen in der Natur sei ein Bild für das Verbundensein der Menschen mit Gott. Ohne die feste Verwurzelung in Gott verkümmere das innere Leben eines Menschen. Von Kindheit an seien wir eingewurzelt in der Liebe und Fürsorge anderer Menschen, schon in der Zeit, bevor wir uns bewusst erinnern können, geschehe das.

So seien wir in der Lage, später im Leben manche schweren Zeiten zu bestehen, bis wir im Herbst des Lebens dankbar zurückschauen können auf alles, was uns geschenkt worden sei, so wie die Jubilarinnen das jetzt tun können. Er dankte ihnen und würdigte sei „für ihr segensreiche Wirken für die Mitmenschen und die Kirche“.

Informationen-Foto: Wolfgang Zarl, Diözese St. Pölten