Zwettl: Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit nach oben – Vermittlung bleibt im Fokus

Noch im Dezember 2019 prognostizierte das Forschungsinstitut Synthesis im Auftrag des AMS für das Jahr 2020 für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 1,2% und eine Arbeitslosenquote für Niederösterreich von 7,6%. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt schlagartig verändern wird: Aktuellen Prognosen zufolge, schrumpft die Wirtschaft in diesem Jahr um 9%, die Arbeitslosenquote wird laut Synthesis in Österreich auf 10% ansteigen.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen läuft der Vermittlungsturbo des AMS in Niederösterreich auf Hochtouren.

Der Leiter des AMS Zwettl, Kurt Steinbauer, blickt auf ein mehr als arbeitsreiches Jahr zurück: Mitte März stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk rasant an, geleichzeitig ging das Angebot an freien Stellen deutlich zurück. Im AMS Zwettl sind nun seit mehreren Monaten persönliche Gespräche mit Jobsuchenden die Ausnahme. „Wir haben unsere Services vielfach auf das Telefon und den elektronischen Kanal, das eAMS-Konto, umgelegt. Ein Umstand, den die Vermittlung von Jobs und freien Stellen nicht leichter macht. Zugleich galt es, die Unternehmen in der Krise mit der Kurzarbeitsbeihilfe zu unterstützen“, blickt Steinbauer auf ein arbeitsreiches Jahr im AMS zurück.

Rasche und konsequente Vermittlung der Beraterinnen und Berater in den AMS-Geschäftsstellen
Damit die Suche nach einem neuen Job nicht länger dauert als notwendig und um die Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen, ist es zentrale Aufgabe der Beraterinnen und Berater des AMS NÖ, Kundinnen und Kunden rasch auf einen neuen Arbeitsplatz zu vermitteln. Das Team des AMS Zwettl hat bereits ab Ende April den Vermittlungsturbo hochgefahren. „Mit unserer Strategie der raschen und konsequenten Vermittlung sind wir auf dem richtigen Weg: So konnten bis Jahresende 2.569 Jobsuchende im Bezirk Zwettl ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Das bedeutet ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 8,4% oder 198 Personen“, resümiert der AMS-Chef.

Trotz angespannter Situation am Stellenmarkt rund 1.200 freie Stellen im Bezirk besetzt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich durch Pandemie deutlich verringert: Im Bezirk Zwettl wurden dem AMS im Vorjahr 1.251 freie Stellen gemeldet. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 13,4%. Trotz der gebremsten Arbeitskräftenachfrage und den erschwerten Rahmenbedingungen im Zuge der Pandemie wurden im Vorjahr rund 1.195 freie Stellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt.

Eckdaten zum Arbeitsmarkt im Jahr 2020: Corona-Krise trifft sämtliche Bereiche
„Während wir im Jahr 2019 niederösterreichweit den niedrigsten Bestand an arbeitslosen Personen seit sechs Jahren melden konnten, waren wir 2020 mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit quer durch alle Branchen und Berufsgruppen konfrontiert. Betroffen von Jobverlust waren Personen aller Altersgruppen, Jugendliche wie Ältere und Frauen ebenso wie Männer“, analysiert der Leiter des AMS Zwettl.

• Bestand an arbeitslosen Personen gegenüber dem Vorjahr um 24,7% gestiegen: Im Jahresdurchschnitt 2020 waren im Bezirk Zwettl 1.059 Personen arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs um 24,7%.
• Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen: Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe bis 25 Jahre stieg 2020 im Vorjahresvergleich um 34,3%. Bei der Generation 50 Plus verzeichnet das AMS Zwettl einen Zuwachs von durchschnittlich 12,2%.
• Anstieg der Arbeitslosigkeit unabhängig von Geschlecht und Qualifizierungsgrad: Mit durchschnittlich 453 jobsuchenden Frauen beträgt der Zuwachs in dieser Personengruppe gegenüber dem Vorjahr 34,8%, während jahresdurchschnittlich 607 Männer (+18,3 %) beim AMS Zwettl arbeitslos gemeldet waren.

Zahl der Langzeitarbeitslosen wird steigen
Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet das AMS im kommenden Jahr eine steigende Zahl bei langzeitarbeitslosen Personen. „Das Jahr 2020 hat den niederösterreichischen Arbeitsmarkt mit all seinen Akteuren vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt, die es jetzt zu bewältigen gilt. Mit der Vermittlungsoffensive des AMS NÖ werden wir dafür sorgen, dass unserer Kundinnen und Kunden rasch wieder einen neuen Job finden. Für Personen, denen ein rascher Einstieg ins Berufsleben nicht gelingt und damit Betriebe die Fachkräfte bekommen, die sie benötigen, halten wir außerdem ein Qualifizierungsangebot bereit, das auf die Region abgestimmt ist und die Besonderheiten des Arbeitsmarktes im Bezirk Zwettl berücksichtigt, so Steinbauer.

Mit besten Grüßen
Kurt Steinbauer
Geschäftsstellenleiter
Arbeitsmarktservice Zwettl
Weitraer Straße 17
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