Zwettl:Erwartungsgemäß ist die saisonale Arbeitslosigkeit im Bezirk Zwettl im Dezember kräftig gestiegen. Insgesamt waren Ende Dezember 1.771 Personen (505 Frauen, 1.266 Männer) beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl vorgemerkt. Damit hat sich die Anzahl der arbeitslosen Personen seit dem letzten Monat fast verdoppelt. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sind in Summe um 13 Jobsuchende (oder minus 0,7%) weniger vorgemerkt.
Die Arbeitslosenstatistik des AMS zeigt bei den Frauen einen Rückgang von 6,8% (oder minus 37 Frauen) und bei den Männern einen leichten Anstieg um 1,9% (oder plus 24 Männer). Darüber hinaus nutzen derzeit 160 Personen (93 Frauen, 67 Männer) diverse AMS-Schulungsangebote zur Erweiterung ihrer fachlichen bzw. sozialen Kompetenzen und steigern so ihre Jobchancen.
„Die relativ milde Witterung und die Auftragssituation ermöglichte es vielen Baubetrieben und bauabhängigen Wirtschaftszweigen, einen Teil der Stammkräfte bis vor Weihnachten zu beschäftigen. Teilweise wird in der Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönigstag Urlaub abgebaut. Einige Arbeitskräfte werden daher erst im Jänner saisonarbeitslos, manche werden diesen Winter sogar durcharbeiten, sofern es die Witterung zulässt“, berichtet Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer.
Mehr als 1.000 haben Einstellzusage, rasche Angebote für Betroffene ohne Jobaussicht:
Im Dezember sind im Bezirk Zwettl 977 Personen in die Arbeitslosigkeit zugegangen. Dem-gegenüber stehen 127 Menschen, die aus dem AMS-Vormerkregister wiederum ausgeschieden sind. Davon konnten 61 Kundinnen und Kunden mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, eine Person ist in eine Schulung eingetreten und beim Rest (65) wurde die Vormerkung zur Jobsuche aus anderen Gründen (zB. Krankheit, Melde-versäumnis, Auslandsaufenthalt etc.) beendet.
Den größten Zustrom ins Arbeitslosenregister – nämlich rund zwei Drittel – gab es aus der Bauwirtschaft bzw. dem Baunebengewerbe und aus der Land- und Forstwirtschaft. Mehr als 1.000 Betroffene erhielten vom Dienstgeber Einstellzusagen bzw. Einstellversprechen.
Die Arbeitslosenepisode wird demnach in den meisten Fällen von kurzer Dauer sein. „Jenen Kunden, deren Wiedereinstellung nicht so sicher ist oder die keinen Job in naher Zukunft in Aussicht haben, gilt es rasch passende Jobangebote zu machen. Eine rasche Arbeitsaufnahme hält jedenfalls die mit der Arbeitslosigkeit einhergehende finanzielle Einbuße der Betroffenen in Grenzen“, erklärt Steinbauer die AMS-Strategie.
AMS Zwettl zieht Arbeitsmarktbilanz 2016 –
Stabile Beschäftigungsentwicklung, Arbeitslosigkeit erstmals seit 2012 gesunken.
„Der Arbeitsmarkt im Bezirk Zwettl hat sich 2016 besser entwickelt als ursprünglich gedacht“, so die erste Bilanz von Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer. Eine vergleichsweise belebte Konjunktur stützte die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften und sorgte für eine gute Auftrags- und Beschäftigungslage. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Jahr 2015 um 4,4% gesunken. Gewinner am Arbeitsmarkt waren 2016 vor allem junge Menschen im Alter bis 25. Zu den Verlierern gehörten Personen ohne Ausbildung und / oder mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Die Steuerreform war ein wesentlicher Faktor, um den privaten Konsum und damit die Konjunktur in Österreich etwas anzukurbeln. „Das Jahr 2016 wird mit einem voraussichtlichen Plus von 1,6 bis 1,7% ein vergleichsweise dynamisches Wirtschaftswachstum vorweisen können“, so Steinbauer. Die Jahre davor sowie der Blick in Richtung 2020 waren bzw. werden mit einem realen BIP-Zuwachs von nicht mehr als 1% geprägt sein.
Die etwas belebtere Entwicklung in diesem Jahr sorgte in Niederösterreich für eine anhaltende Nachfrage nach Fachkräften. Bis Jahresende haben die Unternehmen im Bezirk Zwettl 1.435 Vakanzen (Stellen und Lehrstellen) beim AMS Zwettl gemeldet. Gleichzeitig wurden 1.242 freie Stellen und Lehrstellen mit einer passenden Arbeitskraft